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Burg Rötteln
Imposante Anlage im äussersten Südwesten
Burg Rötteln aus der Luft

Erfolgreiche ForschungsgrabungNeue Einsichten zum Leben auf der Burg

Ein wegweisendes Grabungsprojekt an der Burgruine im Dreiländereck brachte spannende Erkenntnisse zutage: Sie beleuchten die frühere Baugeschichte der damals überregional bedeutenden Burg Rötteln. Rund 2500 archäologische Funde lassen den Alltag der damaligen Bewohner lebendig werden.

Burg Rötteln, Forschungsgrabung, Detail einer Grube mit Messgeräten und Markierungen

Ausmessungsarbeiten an einem Grabungsschnitt an Mauerfundamenten.

Blick auf die Frühzeit der Burg

Mit der Forschungsgrabung im Sommer 2023 konnte die Frühzeit der Burg näher beleuchtet und den alten Mauerverläufe auf die Spur gegangen werden. Zahlreiche Ehrenamtliche brachten eine reiche Ausbeute an aufschlussreichen Objekten ans Licht. Die freigelegten Mauerreste geben interessante Hinweise zum Aussehen der Burg um 1200, aber auch zur Funktion bestimmter Bereiche. So stellte sich etwa heraus, dass sich an der Stelle der ursprünglich vermuteten Burgkapelle im Hochmittelalter eine Bäckerei eingerichtet war.

Burg Rötteln, Forschungsgrabung, Tierknochen mit Maßband

Blick auf die Frühzeit der Burg

Mit der Forschungsgrabung im Sommer 2023 konnte die Frühzeit der Burg näher beleuchtet und den alten Mauerverläufe auf die Spur gegangen werden. Zahlreiche Ehrenamtliche brachten eine reiche Ausbeute an aufschlussreichen Objekten ans Licht. Die freigelegten Mauerreste geben interessante Hinweise zum Aussehen der Burg um 1200, aber auch zur Funktion bestimmter Bereiche. So stellte sich etwa heraus, dass sich an der Stelle der ursprünglich vermuteten Burgkapelle im Hochmittelalter eine Bäckerei eingerichtet war.

Burg Rötteln, Forschungsgrabung, auf Tischen ausgebreitete Funde mit Grabungsteam

Gemeinsam wurden die Funde besprochen und interpretiert.

Schaurige Einzelstücke

Nicht alltäglich war der Fund eines „Krähenfußes“: Zur Verteidigung gegen ankommende Reiter und Fußsoldaten wurde diese Defensivwaffe mit ihren vier metallenen Stacheln auf dem Boden ausgelegt – ein Zeuge des wenig friedlichen Lebens auf der Burg. Aber auch harmlosere Objekte kamen zum Vorschein: Aufschluss über die Freizeitbeschäftigung innerhalb der Mauern, geben beispielsweise Würfelfragmente. Scheinbar wurden die Spielgeräte nicht nur gerne zur Unterhaltung genutzt, sondern auch vor Ort hergestellt.  

Burg Rötteln, Luftaufnahme

Das Luftbild zeigt die Mauerverläufe zwischen dem Bergfried und der Vorderburg.

Historische Puzzlearbeit

Nun ist es an den Forschenden, die verschiedenen Funde zu deuten und die Informationen Stück für Stück zusammenzusetzen: Dazu werden die Ergebnisse der Grabung mit denen der Bauforschung an der Oberburg zusammengeführt. Doch schon jetzt ist klar, dass die Burg in ihrer Frühphase ganz anders aussah: Während sich die Unterburg mit dem Südtor heute weit nach unten zieht, befand sie sich ursprünglich nur an der höchsten Stelle und ihr Zugang war gegenüberliegend. Als älteste Spur konnte eine Kalksteinmauer aus der Zeit um 1100 ausgemacht werden.

Burg Rötteln, Luftaufnahme

Die Grabung eröffnete neue Perspektiven auf die Burganlage.

Frischer Wind für die Burgenforschung

Die Forschungsgrabung auf Burg Rötteln fand im Rahmen des EU-geförderten Großprojekts „Burgen am Oberrhein“ statt. Dessen Zielsetzung ist es, die Burgen am Oberrhein aufzuwerten und sichtbarer zu machen. Dazu leistet die jüngste Grabung ihren Beitrag: Neben den Erkenntnissen über die Bauentwicklung von Burg Rötteln lieferte sie auch neue Impulse für die Burgenforschung insgesamt. Eine Wanderausstellung mit herausragenden Fundobjekten wird bereits vorbereitet. Anschließend werden die Artefakte im Burgmuseum präsentiert.